Was lange wärt, wird endlich gut! Bereits in 2019 fanden erste Beratungsgespräche mit den Eheleuten Tina und Thomas Rehberg mit dem VGZ Schwalm statt. Der Plan, das ehemalige Gasthaus Löwe zu kaufen und einer neuen Nutzung zuzuführen war da, die genaue Ausgestaltung damals noch von vielen Faktoren abhängig. Denkmalschutz, Genehmigungen, mögliche Fördermittel - all das spielte bei den Planungen zum Kauf und der anschließenden Realisierung eine große Rolle. Im Beraternetzwerk fanden sich hilfreiche Partner. Im Zuge der Umbauarbeiten kam es dann zu Planänderungen, die sich auch aus der notwendigen Sanierung des Gebäudes ergeben haben.
Bericht HNA 02.05.2024 Schwälmer Allgemeinde - VON CHRISTINE THIERY
Ziegenhain – Die Tradition eines der ältesten Gasthäuser in der Region wird fortgeführt: Aus dem Gasthaus Löwe in der Ziegenhainer Innenstadt wurde nun die „Zeihäänger Stubb“. Familie Rehberg hat das Fachwerkhaus ökologisch saniert und ein wahres Schmuckstück daraus gemacht. Dort wurde auch der berühmte Sohn Ziegenhains, der Maler Carl Bantzer, geboren. Tina und Thomas Rehberg werden dort ab sofort Zimmer und Apartments vermieten und den ehemaligen Gastraum auch für Feiern öffnen.
„Der Umbau war uns eine Herzensangelegenheit“, sagt Tina Rehberg. Thomas Rehberg ist in der Nachbarschaft geboren und aufgewachsen. Der Immobilienkaufmann war als Bauträger tätig, bevor er die Ziegelei Gumbel in Gilserberg übernahm, wo er ökologische Baustoffe vertreibt und ungebrannte Lehmsteine produziert.
Weil das Ehepaar Löwe 2018 die Gaststätte aus Altersgründen nicht mehr bewirtschaften konnte, entschied sich das Paar, das Objekt zu erwerben. Die Kontakte zu Handwerksfirmen in der Altbausanierung boten beste Voraussetzungen, das Einzeldenkmal ökologisch und nachhaltig zu sanieren.
Sie packen auch selbst gern an und brachten jede Menge Ideen in die Sanierung ein. 2019 befasste sich das Paar das erste Mal mit dem Kauf des Traditionshauses, der dann 2021 wahr wurde. Sie erarbeiteten ein Konzept nebst Businessplan, um Fördermittel über die Innenstadtförderung zu generieren. „ Damals wollten wir nur renovieren und dort ein Café mit öffentlicher und sozialer Nutzung installieren“, sagt Rehberg. Aber die Pläne entwickelten sich mit dem Baufortschritt ganz anders. Aus der geplanten Renovierung wurde eine umfassende Sanierung. Entstanden sind auf den 300 Quadratmetern nun fünf Zimmer mit Bad sowie vier Apartments. Zwischen den alten Balken und mit Sumpfkalk gestrichenen Wänden einen sich moderner Komfort und historisches Ambiente. Der ehemalige Gastraum wurde umgebaut und gemütlich wie eine Schwälmer Stube eingerichtet. Mit vielen liebevollen Details geschmückt, erinnert er tatsächlich an die alte Stube, wie man sie früher sicher in vielen Bauernhäusern der Region fand. Der Name „Zeihäänger Stubb“ ist die Übersetzung für Ziegenhainer Stube (Zimmer) in Schwälmer Platt.
Damit zeigen die Rehbergs auch ein Stück weit die historische Bewandtnis. Im Gastraum können die Übernachtungsgäste frühstücken, er soll zudem künftig auch für die Öffentlichkeit für Frühstück und einem Café zugänglich gemacht werden. Eine Küche sowie Büro entstanden zudem im Untergeschoss.
Die Rehbergs legten viel Wert auf eine ökologische und nachhaltige Sanierung. Decken und Wände wurden mit Lehmputz aus der eigenen Ziegelei aufgearbeitet, die Balken des Fachwerkgebäudes freigelegt und naturbelassen. Auch die Außenfassade zeigt sich im historisch authentischen Look. „Die ganze Familie hat sich miteingebracht und wir wollen den Betrieb selbst übernehmen“, erzählt Tina Rehberg. Das Ehepaar hat zwei Kinder Jillien und Max, 27 und 23 Jahre alt. Einen ersten Blick kann man am Frühlingsmarkt, Sonntag 5. Mai, in die „Zeihäänger Stubb“ werfen. Familie Rehberg öffnet das Haus und bietet Kaffee und Kuchen an. Die Räume können besichtigt werden.
Infos unter zimmer-ziegenhain.de, Buchungen unter rehberg@zimmer-ziegenhain.de, Tel. 0 66 91/9 66 21 86 oder 0176/97 31 22 23