Für sich selbst erwirtschaften und der eigene Chef sein – mit dieser Vision starteten die Zwillingsbrüder Michael und Frank Wiegand aus Verna im Jahr 2009 ein gemeinsames Vorhaben: die Gründung eines eigenen Unternehmens. Als eine der ersten Gründer traten sie an das Virtuelle Gründerzentrum Schwalm heran, um sich mit Hilfe professioneller Unterstützung und Beratung auf die aufregende Reise der Neugründung zu begeben. Heute, fast zehn Jahre später, kann auf eine gemeinsame Erfolgsgeschichte zurückgeblickt werden. 

Die ReMax direkt GmbH hat sich im Bereich der Gebäudesanierung nach Schadensfällen über die Grenzen des Schwalm-Eder-Kreises hinaus einen Namen gemacht. Spezialisiert auf Brand-, Wasserschaden- und Schimmelpilzsanierung setzt das Unternehmen bei den Wiederherstellungsarbeiten inzwischen fast ausschließlich auf firmeninterne Maler, Schreiner und Fliesenleger. Das auf 50 Mitarbeiter gewachsene Familienunternehmen boomt und expandiert. Der nächste Meilenstein ist neben dem Bau eines neuen Geschäfts- und Betriebsgebäudes im Gewerbegebiet der Gemeinde Frielendorf, die Komplettbadsanierung als zusätzliches Standbein fest zu etablieren. 

Doch der Weg zum Erfolg war nicht immer leicht. „Als Neugründer hat man natürlich immer irgendwo Ängste. Man hat Verantwortung für den Betrieb, für die Mitarbeiter“, so Mitgründer und Geschäftsführer Frank Wiegand. Bei der Überwindung dieser Bedenken habe das VGZ Schwalm eine große Rolle gespielt. Der damalige Gründungsmanager des VGZs, Rolf Herter, haben die Geschwister Wiegand auf Herz und Niere geprüft, viele Fragen zum künftigen Umgang mit Mitarbeitern gestellt und sei ganz offen mit Problempunkten umgegangen. Auch bei Gesprächen mit den örtlichen Behörden konnten sich Frank und Michael Wiegand auf die Unterstützung des Gründerzentrums verlassen. „Was uns zu Beginn sehr geholfen hat, war der Austausch mit anderen Gründerinnen und Gründern bei den regelmäßig organisierten Gründertreffen. Hier konnten wir Erfahrungen und Probleme austauschen. Das war immer sehr interessant und oft auch hilfreich“, so Frank Wiegand. „Wir haben hier ein sehr gutes Netzwerk gefunden, in dem über die Jahre auch viele Kooperationen zwischen den Gründern entstanden sind.“

Potentiellen Neugründern rät Frank Wiegand vor allem zu Geduld. „Wir waren ziemlich euphorisch. Wir gründen jetzt, wir bauen ein Unternehmen auf, wir wollen etwas für die Gesellschaft machen.“ Durch die Langwierigkeit der für die Unternehmensgründung notwendigen bürokratischen Prozesse sei diese Euphorie zunächst gedämpft worden. „Im Nachhinein kann man aber sagen, es dauert alles seine Zeit und das war vielleicht auch gut so“.